Authentizität, Glaubwürdigkeit, Fairness, Zuverlässigkeit, Wertschätzung, Charakter, Loyalität und dass man sich auf jemanden verlassen kann sind nur einige von vielen Faktoren, die Vertrauen wachsen lassen. Umgekehrt vernichten Unehrlichkeit und Betrug, Unberechenbarkeit und mangelnde Wertschätzung Vertrauen schneller als man es aufbauen kann. Dabei ist Vertrauen eine, wenn nicht die wichtigste Kraft im Dasein und Zusammenwirken von uns Menschen. Ob privat oder beruflich, ob innerhalb der Familie, zwischen Kindern und Eltern, oder in geschäftlichen Beziehungen, zwischen Mitarbeitern und Chefs: Ohne Vertrauen ist kein förderliches Miteinander möglich. Ohne Vertrauen kein Erfolg und kein Glück. Oder wie der Philosoph Khalil Gibran sagte: „Vertrauen ist eine Oase des Herzens, die von der Karawane des Denkens nie erreicht wird.“

Zwei wichtige Bausteine

Die meisten von uns haben bereits in jungen Jahren und ohne es bewusst wahrzunehmen, erfahren, dass wir vertrauen können. Schließlich gab es jemanden, der uns fütterte als wir noch nicht in der Lage waren, eigenständig zu essen. Jemand half uns auf, wenn wir hinfielen, wieder aufzustehen. Jemand spendete uns Trost, wenn wir verletzt oder traurig waren. Jemand kümmerte sich um alle Belange, bis wir selbst irgendwann in der Lage dazu waren. Dieser Erfahrungen machen einen von zwei Bausteinen aus, die bewirken, dass wir vertrauen können. Und wir tun dies – mehr oder weniger – auch ohne, dass wir den Beweis vorliegen haben, dass der andere unser Vertrauen nicht missbraucht. Der zweite Baustein ist unser Selbstvertrauen. Irgendwann haben wir gelernt, ohne die helfende Hand der Eltern, alleine zu laufen. Die Zuversicht in die eigenen Fähigkeiten wächst im Normalfall im Laufe eines Lebens soweit, dass wir davon überzeugt sind, Erfolge aufgrund unseres Könnens und Wissens wiederholen zu können. Die Erfahrungen also, die wir machen und gemacht haben, geben uns die Sicherheit, dass unser Vertrauen in uns und andere gut angelegt ist. Dies erklärt natürlich auch, dass Menschen, je nachdem, welche Erfahrungswerte sie haben, unterschiedlich vertrauensselig sind. Wie förderlich die Eigenschaft oder die Bereitschaft ist, anderen allzu schnell oder leicht zu vertrauen, steht auf einem anderen Blatt.

Eine Einheit aus Sagen, Handeln und Sein

Unser aller Dasein wird immer komplexer. Wir leben heute mehr denn je transparent und arbeiten vernetzt. In einer digitalisierten und globalen Welt ist es wichtig, Vertrauen zu haben. Ohne Vertrauen würden wir nichts mehr kaufen, geschweige denn essen oder trinken. Und auch, wenn wir hin und wieder enttäuscht werden, weil Hersteller und ihre Produkte nicht das halten, was sie versprechen, oder unsere sicher geglaubten Daten verkauft und so unser Vertrauen missbraucht wurde. Fakt ist auch: Alleine können wir die Herausforderungen unserer Zeit nicht meistern! Ohne Vertrauen stehen wir diesen Herausforderungen aber genauso gegenüber – alleine.

David Horsager hat es in seinem Buch „Vertrauen – die Währung von morgen.“ so formuliert: „Vertrauen ist der zuversichtliche Glaube an jemanden oder etwas. Es ist der vertrauensvolle Glaube an die Einheit: Tun, was richtig ist. Halten, was man versprochen hat. Jedes Mal derselbe Mensch sein, egal unter welchen Umständen.“ Stellen Sie sich nur einmal vor, wie kompliziert es wäre, wenn wir tatsächlich keinerlei Vertrauen hätten. Wir würden schon daran zweifeln, dass unser Körper seinen Dienst erfüllt, dass er weiter atmet, auch wenn wir schlafen. Wir würden daran zweifeln, dass unsere Füße uns tragen, dass das Auto anspringt und sich bewegt, wenn wir aufs Gas treten. Dass alle Menschen sich an Verkehrsregeln halten (ja ich weiß, das ist nicht immer so) und beispielsweise am Zebrastreifen anhalten.

Misstrauen lohnt sich nicht

Oft ist es nicht die eine große Lüge, die Vertrauen zunichtemacht. Gerade in persönlichen Beziehungen sind es meist viele kleine Vergehen und Unstimmigkeiten, die Vertrauen langsam, aber sicher schwinden lassen – bis nichts mehr davon vorhanden ist. Dabei hat eine solche Erfahrung meist nicht nur Auswirkungen auf die unmittelbare Beziehung, sondern auch auf alles, was wir danach erleben und wie wir uns verhalten beziehungsweise auch nur, wie wir denken.

Ralph Waldo Emerson war davon überzeugt „Unser Misstrauen kostet uns unendlich viel.“

Ich stimme ihm kompromisslos zu: Misstrauen kann jedes Geschäft, jede Organisation, jede Beziehung, jede Freundschaft, jede Partnerschaft zerstören. Haben Menschen auch nur zu wenig Vertrauen, entstehen Reibungsverluste, die, wenn auch nicht sofort, so doch auf lange Frist ebenfalls zerstörerisch wirken. Für ein erfolgreiches, erfülltes und glückliches Leben braucht es Vertrauen. Dr. Martin Schweer, Professor der Psychologie und Leiter des Zentrums für Vertrauensforschung an der Universität Vechta ist davon überzeugt: „Vertrauen ist die subjektive Sicherheit, sich in die Hand anderer Personen oder Institutionen begeben zu können. Der entscheidende Punkt ist, ob und inwieweit ich bereit bin, dieses Risiko einzugehen. (…) Vertrauen schließt gesunden Zweifel nicht aus. Das heißt: Ich würde bei einer gravierenden OP sicherlich eine zweite Meinung einholen. Aber irgendwann muss ich einem der Mediziner vertrauen.“ (https://blog.direkt-gruppe.de/vertrauen-interview/)

Von Risiken und dem Mut, trotzdem zu vertrauen

Zugegeben, Vertrauen ist immer ein Risiko. Risiken verunsichern und machen Angst. Und Risiken erfordern Mut. Aber dieser Mut wird auch belohnt, wie die im Buch interviewte Leistungssportlerin Julia Hochmuth, Mitglied der deutschen Nationalmannschaft im Sportschießen bestätigt: „Vertrauen ist das Fundament, auf dem alles aufgebaut wird. Ist dieses Fundament stabil und vollständig, kann es jede ‚Last‘ tragen und ihm kann auch der stärkste Sturm nichts anhaben. Ist es jedoch brüchig oder fehlen Teile, kann das, was auf ihm steht, nicht halten und funktionieren. In jeder Beziehung gibt es auch einmal schwierige Phasen oder Unstimmigkeiten. Doch stehen diese Beziehungen auf dem stabilen Fundament Vertrauen, dann steht niemals die Beziehung selbst auf der Kippe und es gibt immer einen Anker, der in stürmischen Phasen greift, um Schwierigkeiten gemeinsam zu überwinden.“

Seien wir einmal ehrlich, dann erkennen wir sehr schnell: Ein Leben ohne Vertrauen hätte neben negativen gesellschaftlichen Auswirkungen auch wirtschaftlich dramatische Effekte:

  • Weil der Kunde dem Anbieter und der Verkäufer dem Abnehmer nicht vertraut, käme kein (Ver-)Kauf mehr zustande.
  • Es gäbe statt Teams nur noch Einzelkämpfer, weil keinen mehr wissen wollen würde – geschweige denn etwas darauf geben – was der andere denkt oder zu sagen hat.
  • Weil das Vertrauen in Menschen fehlt, würden Unternehmen keine Mitarbeiter mehr finden. Und weil das Vertrauen der Menschen in die Maschinen fehlt, ginge die Produktivität verloren.

Fakt ist: Ohne Vertrauen würden Marken deutlich an Wert verlieren. Ohne Vertrauen würden Menschen erfolglos sein. Ohne Vertrauen wären wir unglücklicher und unsere Welt ärmer. Ein guter Grund, sich mit dem Thema Vertrauen zu beschäftigen, sich damit auseinanderzusetzen, welchen Wert Vertrauen für uns alle hat und wie wir es schaffen, Vertrauen einfach zu geben und anzunehmen.

 

 

In meinem neuen Buch „Vertrauen entscheidet. Die vergessene Basis der Führung“ zeige ich auf, dass Vertrauen die Basis dafür ist, dass Unternehmen agil werden und wirken können. Das gelingt nur, wenn Führungskräfte bereit sind, Verantwortung abzugeben – und Mitarbeiter bereit sind, Verantwortung zu übernehmen – gegenseitiges Vertrauen vorausgesetzt. Wie diese positive Spirale in Gang kommt, darüber berichten im Buch neben zahlreichen Experten und Wissenschaftlern auch elf Unternehmer, Trainer, Vorstände und Spitzensportler. Sie erläutern, was sie unter Vertrauen verstehen und warum ihrer Meinung nach Vertrauen so wichtig ist (im Beruf, in Unternehmen, in der Wirtschaft, im Sport). Anhand eigener Erlebnisse erzählen sie, wie man erkennt, ob man jemanden vertrauen kann, welche Bedingungen die Entwicklung von Vertrauen begünstigen und welche Erfahrungen sie gemacht haben, wenn ein Vertrauensverhältnis zerstört wurde. Von wesentlichen Grundlagen, Vertrauen und Misstrauen in der Führung, wie dieses Vertrauen aufgebaut werden kann, bis hin zum Selbstvertrauen sowie den Einzelaspekten Vertrauen und Dankbarkeit, Vertrauen und Wertschätzung erhalten Leser zahlreiche Hintergrundaspekte, interessante Perspektiven und wertvolle Ansätze für den eigenen Alltag.

 

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Autorin Antje Heimsoeth

Antje Heimsoeth ist eine der bekanntesten Mental Coaches im deutschsprachigen Raum. Sie ist „Deutschlands renommierteste Motivationstrainerin“ (FOCUS), „Vortragsrednerin des Jahres 2014“, „Top 10 Trainer & Influencer“ (Magazin ERFOLG) und Expertin zu den Themen mentale und emotionale Stärke, Motivation und Selbstführung. Ihr Know-how beruht auf Praxiserfahrungen, die durch wissenschaftliche Impulse stets untermauert werden. Mit „Vertrauen entscheidet. Die vergesse Basis der Führung“ hat sie ein Fachbuch zu einem wichtigen Thema und Erfolgsfaktor unserer Zeit herausgebracht. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Selbstmotivation, Motivation, mentale Stärke, Stressmanagement und Führung sind diesem Werk bereits vorangegangen. Mehr Infos unter http://www.antje-heimsoeth.com oder www.heimsoeth-academy.com.

 

 

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